ES BRENNT IN DER IKG

Um ehrlich zu sein, hat die KV-Sitzung am Mittwoch, den 20. Feber 2019 vielversprechend begonnen. Lang und ausgiebig wurde der neue Modus der Bestellung der Gabaim des Stadttempels besprochen, der in Zukunft auch weibliche Vertreter vorsieht. So wird das Statut des Stadttempels in Zukunft paritätisch zumindest zwei männliche, sowie eine weibliche Tempelvorsteherin vorsehen. Details des aktiven und passiven Wahlrechtes können beim Generalsekretär für jüdische Angelegenheiten eingesehen werden.

Nach langer Besprechung des Wahlrechtes des künftigen Tempelvorstandes kam man dann endlich zum Punkt des Budgets der IKG für 2019. ATID hat dann entschieden, dass das Budget beim letzten Kultusvorstand nicht mehr zu ihren Gunsten beschlossen werden konnte und somit wurde auch gleich die Sitzung von ihnen beendet – ganz und gar nicht im demokratischen Sinn. Es ist bedenklich, wenn ein Präsident der IKG sagt: „wir haben heute keine Mehrheit, deswegen vertagen wir die Sitzung“. Eigentlich hätte das Budget schon im November letzten Jahres für dieses Jahr beschlossen werden müssen.

Es gibt sicher viele Erklärungen für diese Verhalten, Fakt ist jedoch, dass ein Apparat wie die IKG drei Monate mit dem Budget im Verzug ist. Dies ist sehr besorgniserregend, besonders wenn man dann auch die aggressive Eintreibung der Mitgliedsbeiträge wahrnimmt. Leider wird die Finanzgebarung sehr verschlossen gehalten, sodass die oben genannten Aktionen auf nichts Gutes in Sachen Finanzen hindeuten.

Anschließend hat ATID auch eine E-Mail versendet, die ankündigt, dass mit allen Parteien ein neuer Termin vereinbart wird, weil zwei Fraktionen gestern abwesend waren. Wir möchten an dieser Stelle festhalten, dass es sich hier um den BUND und die LISTE FRENKEL handelt, die gestern abwesend waren und so dem Präsidenten zu keiner Mehrheit verhelfen konnten. Gänzlich unprofessionell und undemokratisch beendete Oskar Deutsch dann auch die Sitzung, die ihm und ATID keine weiteren Vorteile bringen konnte.

Als VBJ hätten wir noch einige Fragen zum Budget gehabt, vor allem weil wir einen Großteil der jüdischen Infrastruktur aufrechterhalten. In der letzten Zeit hatten wir KEINE Möglichkeit uns zu den Budgetposten, die uns als VBJ betreffen zu äußern, bzw. zu allen anderen Budgetpunkten unsere Meinung kundzutun.

Wir hoffen, dass sich die Situation ändert, ATID doch einlenkt und von der Ausgrenzungspolitik gegenüber ethnischer Gruppen Abstand nimmt.

Bis dahin kämpfen wir weiter – für ein gemeinsames, tolles jüdisches Leben in Österreich.

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