IKG BUDGET 2019 – viel zu spät und auf Rücken des VBJ beschlossen

Mit einem Paukenschlag endete die Nachtragssitzung der letzten KV-Sitzung am Dienstag, den 26. Feber: drastische Einschnitte kommen auf den VBJ zu. Mithilfe seiner Partei ATID und deren Koalitionspartner konnte Präsident Deutsch sein Vorhaben umsetzen, den VBJ finanziell auszuhungern. Seine Unterstützer dagegen belohnte er ausgiebig mit einem satten Geldsegen.

Unsere Anträge auf Budgeterhöhung des VBJ wurden in den letzten Jahren nicht einmal berücksichtigt und wir mussten feststellen, dass diese vorab abgewiesen wurden oder einfach verschwunden sind. Mit zahlreichen Vorgaben versucht man immer mehr, Anträge abweisen zu können. Wenn man bedenkt, dass wir unter anderem als Verein der Kultusgemeinde wesentlich für das Bestehen der koscheren Infrastruktur verantwortlich sind, ist dieses Vorgehen eindeutig als rein politisch motiviert erkennbar. Diese radikalen Einschnitte treffen nun die schwächsten Mitglieder der Gemeinde!

Die Kürzung des VBJ-Budgets im Jahr 2018 erfolgte unter dem Vorwand, dass die IKG Sparmaßnahmen vornehmen muss und alle Listen ‚Einschnitte‘ in deren Budget verkraften müssen. Ein Jahr später erhöht man dagegen den Posten Religionsleistungen um ca. € 250.000, – und jede Regierungspartei erhält riesige Erhöhungen. Als VBJ wird uns auch laufend vorgeworfen, ein Drittel der Subventionen zu erhalten, was nachweislich nicht stimmt: wir erhalten lediglich ein Viertel der Zuschüsse, versorgen aber 3.500 Gemeindemitglieder mit unserer Infrastruktur und unterhalten fünf Institutionen. Keine andere Fraktion investiert derart viel in die Aufrechterhaltung des jüdischen Lebens, wie der VBJ.

Um in weiterer Folge das Stimmverhalten zu kontrollieren, werden auch die Kultusbeiträge bei den Mitgliedern in Zukunft exekutiert. Das bedeutet, dass Nichtzahler Angst vor dem Besuch eines Gerichtsexekutors haben müssen. Wer sich dann den Beitrag nicht mehr leisten kann, wird wohl aus der IKG austreten müssen oder er wird vielleicht sogar radikal aus der Datenbank der IKG entfernt. Was bedeutet: er hat somit kein Wahlrecht mehr und noch schlimmer, auch keinen Zugang zu den Leistungen der Gemeinde. Es erfüllt uns daher mit großer Sorge, dass der Machtkampf des Präsidenten auf den Rücken der schwächsten Gemeindemitglieder ausgetragen wird. Unter der jetzigen Führung hat sich die Kultusgemeinde immer mehr von einer Religionsgemeinschaft, die gegenseitig für einander sorgt, hin zu einem Amt gewandelt, dass seine Mitglieder unter Kontrolle bringen will und sich nur mehr selbst verwaltet. Jener jüdische Geist des Respekts, der kulturellen Vielfalt und Liebe hat sich jetzt zu gegenseitigem Hass, Intrigen, Streit und Ausgrenzung gewandelt.

Leider finden ATID und Oskar Deutsch aber immer wieder Verbündete für ihren Abbau der Menschlichkeit in der IKG, welche die vorgestrigen, fatalen Entscheidungen mitgetragen haben. Hier wurden Budgetposten reichlich versorgt und zusätzlich Prestigeprojekte, die nur dem Ego gewisser Kultusräte dienen, nun finanziell ermöglicht. Das ist aber nicht unser Verständnis von einer tollen, gemeinsamen Gemeinde, die für ihre Mitglieder da ist und sich auch um die Schwächsten kümmert. Deswegen setzen wir uns auch laufend mit ganzer Kraft für eine Verbesserung der IKG ein und sind nicht nur auf kurzzeitigen Ruhm bedacht.

Genau aus diesem Grund haben wir als VBJ beschlossen, die Sitzung zu verlassen, weil wir diese Vorgehensweise nicht mittragen können. Wir sind engagiert und wollen für alle Gemeindemitglieder arbeiten! Ein Vorhaben, welches nun nur schwer möglich ist, da im Moment eine Politik des “Drüberfahrens” praktiziert wird. Aber bitte seien Sie sich sicher, dass wir auch in Zukunft unsere ganze Kraft in die Gemeindearbeit stecken – für eine gemeinsame, tolle Zukunft aller Gemeindemitglieder.

Ihr VBJ-Team

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