Chanukka-Glückwünsche von Obmann Israel Abramov

Liebe Brüder und Schwestern,

wir feiern gerade Chanukka und gedenken bei diesem Fest einem großen Wunder. Nach der Schändung des Tempels in Jerusalem war nur noch Öl für einen einzigen Tag übrig. Dieses reichte aber für ganze acht Tage und die nötige Zeit, um neues Olivenöl zu pressen.

Hinter uns liegen einige herausfordernde Tage, Wochen, ja Monate der COVID-19 Pandemie, die uns viel Kraft gekostet haben und auch noch kosten werden. Manche haben sogar ihre Liebsten an diese „Plage“ verloren. Meine Gedanken und Gebete gelten den Familien und Freunden der Verstorbenen. Ich weiß, dass unser Zusammenhalt und unsere Hoffnungen, genau wie das Licht von Chanukka weiterbrennt. Auch wenn es im Moment so scheint, dass wir weniger Kraft haben, bin ich überzeugt, dass unser gemeinsames Licht weiterbrennt und nicht erlischt.

Trotz Lockdown und anderen Einschränkungen sind wir aber weiterhin im ständigen Kontakt mit Verantwortlichen und Politikern. Mit Christoph Wiederkehr von den NEOS hat Wien einen neuen Vizebürgermeister bekommen und eine neue Partei mit Regierungsverantwortung. Unsere bisherigen Erfahrungen mit der Partei sind sehr positiv und ich freue mich, wenn wir die Zusammenarbeit, gerade im Bereich beim Kampf gegen den Antisemitismus intensivieren werden. Wie wichtig der Einsatz gegen Antisemitismus und Hass ist, hat uns der furchtbare Anschlag am 2. November gezeigt.

Auch wenn wir immer mehr mit unseren Erfolgsgeschichten, wie z.B. gelungene Integration, Aufrechterhaltung der jüdischen Infrastruktur, etc., auf uns bucharische Juden außerhalb der jüdischen Gemeinde aufmerksam machen, werden unsere Leistungen von der IKG-Führung nicht gewürdigt. Das Gegenteil ist der Fall und unter der Anleitung von Oskar Deutsch wird sogar noch unser Budget gekürzt. Um diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, arbeiten wir daran, das Gemeindebudget gerecht an alle Mitglieder zu verteilen. Auch anhand dieses Falles werden wir an das Wunder von Chanukka erinnert. Eigentlich sollten unsere finanziellen Reserven längst aufgebraucht sein, da wir von der IKG-Führung keine Zuwendungen mehr erfahren. Es gibt aber G’tt sei Dank Mitglieder unserer Gemeinde, die unsere Arbeit finanziell fördern und unterstützen und so geht das Licht in unseren Einrichtungen nicht aus.

Die Prüfungen der letzten Zeit haben mir aber bewiesen, dass wir eine tolle Gemeinde sind, die auch in den schwierigsten Momenten für einander sorgt. In uns allen brennt ein Licht, das noch lang nicht erloschen ist und ich weiß, diese einzelnen Lichter verbinden sich zu einem gemeinsamen großen Feuer.

Euer/Ihr
Israel Abramov
Obmann

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