Rosch haSchana-Glückwünsche von Obmann Israel Abramov
Liebe Brüder und Schwestern,
wir begehen bereits das zweite Neujahrsfest während der Pandemie, die von uns allen viel abverlangt. Aber ich bin stolz auf unsere Gemeinde, die es geschafft hat, auch in dieser so schwierigen Zeit zusammenzuhalten. Wir haben es nicht nur geschafft in Kontakt zu bleiben, sondern auch mithilfe der digitalen Medien weiter gemeinsam uns zu treffen und zu lernen. Ich bin mir bewusst, dass dies sehr viel Kraft von Ihnen verlangt hat, aber diese Leistungen haben nochmals das jüdische Leben in Österreich gestärkt. Seit einigen Jahren sorgen wir als bucharische Gemeinde dafür, dass dieses jüdische Leben auch mit einer Infrastruktur versorgt wird, um die uns viele Gemeinden in Europa beneiden. Nicht nur koschere Geschäfte, Restaurants und Caterings gibt es mittlerweile, auch für die „geistige Nahrung“ durch Synagogen, Schiurim, Kinderbetreuung, etc. ist gesorgt. So sind wir sehr stolz, dass mit „Bibi Sarah“ ein Kindergarten eröffnet wird, der sich um das wertvollste, nämlich unsere Kinder, sorgt.
Genau wie Präsident Shlomo Ustoniazov in seiner Grußbotschaft zum neuen Jahr, möchte auch ich großen Dank an unsere Jugend aussprechen, für die die letzten Monate sehr belastend waren. Sie konnten sich kaum mit Freunden treffen, mussten ihr Lernpensum im Heimunterricht schaffen, ihre Eltern unterstützen und gleichzeitig auch auf Familienfeiern verzichten. Viele engagierten sich aber auch ehrenamtlich in der Gemeinde und ich möchte ihnen besonders danken und alle ermutigen, aktiv am Leben der jüdischen Gemeinde teilzunehmen. Wir haben seit Jahren in Österreich viel erreicht, aber es gibt dennoch noch viel zu tun. Unser Bemühen, auf die Erfolgsgeschichte bucharischer Juden aufmerksam zu machen, wurde im letzten Jahr auch nicht von der Pandemie behindert. Ich durfte mich (wenn auch oft nur digital) mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft treffen und mich austauschen. Ich darf Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, versichern, dass alle von unseren Leistungen begeistert sind, die wir in nur wenigen Jahren nach der Immigration geschaffen haben. Leider wissen noch immer viele nicht über unsere Geschichte Bescheid, aber wir arbeiten daran, diese einem möglichst großen Personenkreis zukommen zu lassen.
Wie aber in der Politik üblich, gibt es Kräfte, die bewusst unsere Leistungen schmälern und sogar behindern wollen. So besteht noch immer das Problem, der ungerechten Verteilung von Förderungen innerhalb der IKG. Während einige Vereine überproportional mit Geld überschüttet werden, wird unserer Gemeinde nur eine Mindestleistung zugestanden, die bei weitem nicht unserer Leistung entspricht. Hier möchte ich mich vor allem bei den vielen Freiwillegen und SpenderInnen bedanken, die es ermöglichen, dass das Gemeindeleben nicht nur aufrechterhalten wird, sondern sogar wächst. Das ist Beweis dafür, dass Geld nicht dafür ausschlaggebend ist, ob eine Gemeinde überleben kann, sondern ihr Zusammenhalt, die Liebe und ehrliche Leistung. Die herabwürdigende Politik von Oskar Deutsch gegenüber der bucharischen Gemeinde wird aber dennoch weiterhin von ihm fortgesetzt. Auch der von ihm verursachte Impfskandal hat wieder einmal mehr gezeigt, dass er nicht am Wohl der jüdischen Gemeinde, sondern nur am eigenen interessiert ist. Die anti-bucharischer Agenda der IKG dient dazu, eigene Fehler zu kaschieren und die Leistungen der bucharischen Gemeinde zu mindern. Dies alles zielt nur darauf ab, dass Oskar Deutsch seinen Posten behalten kann.
Unsere Gemeinde ist im Moment vielen Prüfungen ausgesetzt. Da wir aber weiter Zusammenhalten und an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten, werden wir am Ende reich belohnt werden. Die kommenden Feiertage geben Möglichkeit, Umkehr und Buße zu tun, richten aber unseren Fokus auch auf eine blühende Zukunft. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und Ihren Familien
Schana tova u’metuka
Israel Abramov, Obmann VBJ